Jubiläum mit dem Apostel

Nur eine Woche vor dem einjährigen Jubiläum des Wiederbezugs des Kirchengebäudes besuchte Apostel Wosnitzka wieder die Gemeinde Rockendorf.

Der Gottesdienst am Sonntagnachmittag stand unter dem Wort:

„Dünke dich nicht, weise zu sein, sondern fürchte den HERRN und weiche vom Bösen.“ (Sprüche 3,7)

Apostel Wosnitzka sagte einleitend zu der im Chorlied („Herr ich habe lieb die Stätte deines Hauses“) besungenen Liebe, dass diese immer wieder mit Kraft erfüllt werden muss. In unserem Leben gibt es unterschiedliche Abschnitte. Wir durchleben Zeiten der Trauer, der Krankheit, der Prüfungen, aber auch Zeiten voller Freude und Zuversicht. Ganz gleich wie wir kamen, Gott hat uns immer in seinem Haus angenommen und neue Kraft geschenkt. Sein Haus, das ist der Ort, wo sich Bruder und Schwester versammeln, um Gott zu erleben.

„Dünke dich nicht, weise zu sein…“ Diese Worte werden in unserer heutigen Zeit unterschiedlich ausgelegt. Der Apostel zitierte dazu den Stammapostel:

„Gibt es heute nicht auch viel Überheblichkeit, viel Hochmut? Die Menschen streben danach, im Mittelpunkt zu stehen, jeder Einzelne. Ich würde mal so sagen: Stell nicht dich in den Mittelpunkt, sondern stell den Herrn in den Mittelpunkt und fürchte Gott.“

In der Bibel finden wir Beispiele dafür:

Beim Turmbau zu Babel wollten sich die Menschen selbst verwirklichen. Sie wollten sein, wie Gott. Gott gebot diesem Wahn Einhalt. Finden wir diesen Gedanken nicht auch heute unter den Menschen? Viele Menschen in unserer Zeit glauben nicht mehr an einen Gott. Die Schöpfung in ihrer Perfektion ist doch ein Beweis für seine Weisheit. Wären da Abweichungen unter den Gestirnen in Umfang, Gewicht oder Entfernung, dann gäbe das ein Chaos. Der Mensch will sich in den Mittelpunkt stellen und will eingreifen. Dabei entsteht Schaden. Dort wo Gott im Mittelpunkt steht, ist er in alle Entscheidungen einbezogen.

Bei Esau stand der augenblickliche Genuss und die Befriedigung im Mittelpunkt. Der Blick in die Zukunft stand nicht vorn. Heute sucht man auch den „momentanen Kick“ und bedenkt nicht die Folgen. Auch wir versuchen unser Leben angenehm zu gestalten, aber jeder möge dabei nicht aus dem Blick verlieren, was unsere Zukunft ist. Wir haben die Verheißung, dass Jesus wiederkommen will. Was uns dort erwartet, da ist der „augenblickliche Kick“ nichts dagegen.

Auf dem Berg der Verklärung hatten Petrus, Johan­nes und Jakobus mit Jesus eine Begegnung mit Mose und Elia. Danach heißt es: „Sie sahen nichts als Jesus allein!“ - Der Herr stand im Mittelpunkt.

„Weiche vom Bösen.Hier führte der Apostel die Formulierung des Stammapostels an: „Halte Abstand zum Bösen!“
Halte Abstand zu dem, was dich von Gott wegführt. Im diesjährigen Konfirmationsbrief riet der Stammapostel den Konfirmanden, das Gute zu suchen und sich vom Bösen fern zu halten. Im Gebirge ist es auch ratsam, auf Wanderwegen Abstand zum Abgrund zu halten.

Was führt von Gott weg?

Es ist der Unglaube, der uns täglich begegnet. Halten wir Abstand vom Unglauben.

Halten wir auch Abstand von Lieblosigkeit und Egoismus! Helfen wir, wie der barmherzige Samariter dem Nächsten geholfen hat. Jesus sagte darüber: „Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan“ (Matthäus 25, 40).

Halten wir Abstand vom Lärm und lauten Geschrei unserer Zeit. Wir hören: hier ist Christus, da ist Christus. Gott offenbart sich in der Stille. Er nimmt sich unser an. Zu ihm können wir kommen, wie wir sind. Wenn wir alles mit ihm beginnen, ist er der Mittelpunkt in unserem Leben.

Zum Mitdienen rief der Apostel den Bezirksältesten Standke und Bezirksevangelist Wilhelmi.

Text: M.S. / Fotos: A.S.