"Rückblick schafft Durchblick" -
Apostelbesuch mit Inruhesetzung und Heiliger Versiegelung

Mit einem lachenden und einem weinenden Auge wurde der Besuch von Apostel Wosnitzka am 30. April 2017 in Rockendorf erwartet. Zum einen voller Freude über den Besuch des Apostels, zum anderen mit Wehmut, weil zwei bewährte Amtsträger in den Ruhestand versetzt werden sollten.

Veranlasst durch den sonnigen Tag und das von Jugend und Kindern vorgetragene Danklied wünschte der Apostel, dass alle diese Dankbarkeit ergreifen möge. Allerdings leben wir aber auch in einer Gesellschaft, in der es immer mehr Menschen gibt, die ihre Einsamkeit beklagen. Wir dürfen eine Gemeinde um uns haben und somit erleben, dass Gott immer für uns da ist. Manches Erleben ist uns unverständlich. Der Apostel verwies auf die Jesuworte an Petrus bei der Fußwaschung: "Was ich tue, das verstehst du jetzt nicht; du wirst es aber hernach erfahren" (Joh. 13,7).  Apostel Wosnitzka sagte dazu, dass Gott für uns manches zugelassen habe, welches wir, gleich Petrus, nicht verstehen. Unser Blickfeld ist eingeengt, es fehlt uns die "Rundumsicht".

„Ich will dich preisen in der großen Gemeinde, ich will meine Gelübde erfüllen vor denen, die ihn fürchten.“

Zum Bibelwort aus Psalm 22,26 erklärte der Apostel, dass das für uns gegebene "Ja" der Eltern bei der Wassertaufe ein Gelübde sei. Auf die gegenwärtig in unseren Gemeinden stattfindenden Konfirmationen hinweisend erinnerte er sich an seine eigene vor 49 Jahren. Dabei fragte er sich, wie man es geschafft habe, das Gott gegebene Gelübde "einigermaßen" bis heute zu halten. Er konnte feststellen, dass er nie allein gewesen sei, immer war die Gemeinde da. Auch habe er stets gute Ratgeber gehabt - auch wenn sich der Sinn mancher ihrer Ratschläge ihm nicht immer (gleich) erschlossen haben.

Auch wir können gleich einem David sagen: "Ich will dich preisen in der großen Gemeinde". ... aber auch ein Lobpreis darbringen für alles, was Gott für uns gemacht hat. Er hat das Wunder der Auferstehung Jesu vollbracht. Dieses einmalige Wunder ist Grundlage unseres Glaubens. Ein weiteres Wunder ist, dass diese Kunde über 2000 Jahre erhalten geblieben ist. Sie wurde von Generation zu Generation weitergetragen. Viele Bücher wurden in dieser langen Zeitspanne geschrieben und auch wieder vergessen, doch die Heilige Schrift ist noch immer aktuell.

"…meine Gelübde erfüllen…"  bedeutet, unser Konfirmationsgelübde zu erfüllen. Die darin enthaltenen Worte "„Ich entsage dem Teufel … und übergebe mich dir, o dreieiniger Gott …" begleiten uns täglich in unserem Leben. Es ist ein Gelöbnis und eine ständige Aufgabe. Es ist das Versprechen, dass wir ihn in unser Leben hineinnehmen, dass wir uns lenken lassen durch seinen Geist.

Durch den Rückblick Durchblick erlangen

Letztmalig wurden Priester Norbert Kämmer und Diakon Uwe Schaller um einen Predigtbeitrag gebeten.

Priester Kämmer verdeutlichte, dass es wichtig ist die Allmacht Gottes anzuerkennen. Wenn man allerdings das Erreichte nur auf die eigene Kraft zurückführt, wird die Dankbarkeit für Durchlebtes ausbleiben. Gott segnet die, die dankbar ihm gegenüber sind. Alles, was die Jünger mit dem Herrn erlebt hatten, erschien in einem anderen Licht als Jesus nicht mehr unter ihnen war. „Rückblick schafft Durchblick“ - so die Worte von Priester Kämmer. Im Glauben ist es schön Stützen zu haben und aus Erlebtem Erkenntnis zu erlangen, resümierte er dankbar. "Da wir nicht immer verstehen, warum uns Gott manche Last auferlegt, bitten wir, dass er uns ein "Polster der Liebe" darunterlegen möge", gab Priester Kämmer aus seinem wertvollen Erfahrungs- und Erinnerungsschatz an die Glaubensgeschwister weiter. „Wir können keine großen Dinge tun, aber wir können viele, kleine Dinge mit großer Liebe tun."

Diakon Schaller brachte seinen Dank zu Gott für alles Durchlebte zum Ausdruck. Er berichtete, dass er einmal, mit einer großen Sorge, den Apostel aufgesucht hatte: Sie waren arbeitslos. Kurz nach dem Besuch beim Apostel sei aus ihrer Sicht zunächst scheinbar nichts passiert. Doch später stellte sich heraus, dass bereits da die Weichen für die Situationsänderung gestellt worden waren. ... weitaus besser, als sie es sich zuvor erhofft hatten ... eben Gottes Präzisionsarbeit. Diakon Schaller ermutigte die Gottesdienstbesucher, nicht gleich aufzugeben. Der Herr lenkt die Geschicke.

Ein unbeschreibliches Wunder

Bereits Chor, Jugend und Kinder bereiteten wohltönend mit dem Lied "Wenn der Heiland" auf die anschließende Spendung der Gabe des Heiligen Geistes durch den Apostel vor. Mit freudiger Ergriffenheit verfolgte die Gemeinde die Ansprache des Apostels an das junge Elternpaar und die Heilige Handlung, die an ihrem Sohn vorgenommen wurde. Mit liebevollen Worten wies Apostel Wostnitzka die Eltern des Kleinen auf die besondere Bedeutung dieses Sakraments hin. Was durch die Handauflegung eines Apostels bei der Heiligen Versiegelung geschieht ist zwar unsichtbar, aber unsagbar wichtig für uns Menschen. Denn es ist eine ganz persönliche Verbindung zu Gott, betonte der Apostel. Er verglich es mit einem Anker ... Es ist eine Verfestigung unserer Beziehung zu Gott und seiner Liebe.