Festgottesdienst mit dem Bischof -
Hoffnung als geistlicher Anker

Mit einem herzlichen „Willkommen“ begrüßte Bischof Ralph Wittich am Mittwochabend, den 27. Juni 2018 die Gemeindemitglieder der Region Saale- Orla im vollbesetzten Gemeindezentrum Rockendorf sowie die geladenen Gästen des ökumenischen Arbeitskreises, darunter Pfarrer Jörg Reichmann (Evangelisch-Lutherische Kirche Pößneck), Mitglieder der katholischen Gemeinde Ranis und den Bürgermeister der Einheitsgemeinde Krölpa, Jonas Chudasch.

Grundlage der Predigt bot das Bibelwort aus Hebräer 6 Vers 19, 20:

Diese (Hoffnung) haben wir als einen sicheren und festen Anker unsrer Seele, der auch hineinreicht bis in das Innere hinter dem Vorhang. Dahinein ist der Vorläufer für uns gegangen, Jesus, der ein Hoherpriester geworden ist in Ewigkeit nach der Ordnung Melchisedeks.

Nach der vorgetragenen Bitte des Gemeinschaftschores Rockendorf/Saalfeld: „Herr sei um uns und leite uns…“ (JLB ) erklärte der Bischof im Predigtteil zunächst den Begriff „Hoffnung“. Man findet in Nachschlagewerken Bedeutungen wie: Hüpfen, Freude, Erwartung und griechisch: Zuversicht, Durchleuchtung. Es gab in der Vergangenheit nichtchristliche Ideologien, in denen der Begriff „Hoffnung“ gar nicht vorkam.

Der Schreiber des Hebräerbriefes benutzt zum einen das Bild des Ankers eines Bootes. Der Anker verhindert das Abdriften des Bootes durch Wind und Strömung. So wie ein geistlicher Anker ermöglicht die Hoffnung, in der Gemeinschaft mit Gott zu bleiben. Die Hoffnung besteht in der zuversichtlichen Erwartung der Erfüllung göttlicher Verheißungen, wie die Wiederkunft Christi, die ewige Gemeinschaft mit Gott und die Erschaffung der neuen Schöpfung ohne Leid und Tod.

Evangelist und Gemeindeleiter Ralf Franz lobte in seinem Predigtteil die gute Zusammenarbeit im ökumenischen Kreis und die gewachsene Gemeinschaft aller Christen. Das zuvor dargebotene Chorlied „Du heil‘ger Wille meines Herrn“ (CB 166) schlug die Brücke zu den weiteren Ausführungen des Vorstehers. Jeder Mensch hat seinen freien Willen, den Anker der Hoffnung in Gott festzumachen und Sicherheit zu haben. Festmachen bedeutet nicht festnageln. Er (Gott) gibt dabei Spielraum und Bewegungsfreiraum für uns Menschen, aber Gott, unser Ankergrund, gibt Halt.

Als musikalische Einstimmung auf das Heilige Abendmahl erklang das bekannte Lied „Ich bete an die Macht der Liebe“ in einer Bearbeitung von Sigi Hänger, vorgetragen von einem Quintett aus Querflöte, Blockflöten, Klavier-und Orgelbegleitung. Das andächtige Abendmahl wurde von einer Orgelbearbeitung des Chorals „Näher mein Gott zu dir“ (Lowell Mason) begleitet und fand dann seinen Höhepunkt mit dem freudigen Gemeindelied „ Lasst uns fröhlich Lieder singen“ (GB 275).

Nach einem hoffnungsvollen Abschlusslied mit dem Titel „Möge die Sonn‘ dir scheinen…“ (CB 365) ergaben sich viele schöne Gespräche und Begegnungen der Gottesdienstbesucher bei Sekt und Knabbereien. Auch die Ausstellung mit den historischen Fotos und Gegenständen vom Fest am Sonntag war nochmals zu bewundern.