"Mit Gott in unsrer Mitte,
habt ihr keine Schnitte"

Bereits mehrere Wochen sah man dem "Kindergottesdienst" in Rockendorf gespannt entgegen. Er begann weit anders als erwartet, aber dennoch wurde es schließlich eine wohltuende Stunde in der Nähe Gottes.

In der Familie von Gemeindemitgliedern bangte man schon länger um das Leben eines Kindes. Jedoch musste der Gemeindeevangelist nun den Heimgang der kleinen Lena bekanntgeben. Ein Schicksalsschlag, den nur wenige nachempfinden können, aber bei dem viele Anwesende mit ihrer Fassung kämpften. Es waren bewegende Momente, als der Vorsteher anschließend die Kinder an den Altar bat, um mit ihnen ein Gebet für die verstorbene 4-jährige zu sprechen.

Diese Nachricht rückte das emotionale Klavierstück, welches sich Kira nun für den Gottesdienst herausgesucht hatte in ein ganz besonderes Licht. Denn die Bibelstelle für den Gottesdienst war eigentlich von freudiger Natur. 

“Ich danke dem Herrn von ganzem Herzen und erzähle alle deine Wunder. Ich freue mich und bin fröhlich in dir und lobe deinen Namen, du Allerhöchster”

Der Vorsteher ging auf andere Situationen ein, die Grund für Sorge und Traurigkeit sind.  Auch Kinder haben solche Belastungen, selbst wenn diese in den Augen der Eltern klein erscheinen, sind sie nicht unbedeutend. König David war damals auch belastet und erfuhr Hilfe von Gott. Dafür dankte er im Lied des 9. Psalm, und war wieder fröhlich.

Evangelist Franz berichtete von Davids Leben, der Jugend als Schafhirte, und den damit verbundenen Sorgen. “Welche Tiere greifen denn Schafe an?” wollte der Vorsteher von den Kindern wissen. “Wölfe” und “Dinosaurier” waren die Antworten aus  der ersten Reihe. 

So wie Gott damals David als König ausgewählt hat, hat Gott auch uns erwählt. Dafür dürfen wir dankbar sein.

Nun ging es im Gottesdienst um den Kampf Davids mit Goliat, weil Goliath sich über Gott lustig gemacht hatte. “Vielleicht sagen andere Kinder, Kirche ist doch von früher”, verglich der Evangelist. Natürlich sollen wir nicht mit anderen kämpfen, “aber wir können von unseren Erfahrungen berichten und sagen, was wir am Sonntag Schönes erlebt haben. Dann bekennt sich Gott zu uns.” 

Freundschaft, ein wichtiges Thema im Leben, gerade bei Kindern ist das etwas Tolles. Der Gemeindeevangelist berichtete von der Freundschaft Davids mit Jonathan, und wie dieser ihn vor seinem Vater warnte. Eine Freundschaft hat also einen hohen Wert. “Freundschaft muss man pflegen. Bewahrt euch diese Freundschaften.” Wir haben auch Jesus als unseren Freund.

David hätte seinen Widersacher Saul im Schlaf besiegen können. Doch er bewies ihm, wie friedlich er ihm gegenüber war. Gleiches mit gleichem zu vergelten ist nicht gut. “Wenn der andere in einer komischen Situation ist, muss ich ihn nicht ärgern, sondern kann ruhig bleiben oder im trotzdem helfen.” Wir wollen dem Nächsten Gutes wünschen, dann dürfen wir auch sagen: “ich freue mich und bin fröhlich.”

Zum Heiligen Abendmahl erinnerte sich der Vorsteher an die eigene Kindheit. Als Kinder war es immer toll wenn es die Oblaten gab. “Dann musste man nicht mehr ruhig sitzen.” Doch vor dem Heiligen Abendmahl erfolgt die Vergebung der Sünden oder unserer Fehler, erklärte er den Kindern anhand einer Begebenheit von König David. David hatte den Ehemann einer Frau, die ihm gefiel, in den Krieg geschickt, um ihn loszuwerden. Gott sagte David durch einen Prophet, dass dies ein Fehler war. Er sah seinen Fehler dann ein und bat um Vergebung. Wir alle machen Fehler, Gott soll uns diese Fehler im Gottesdienst vergeben.

Während des ganzen Gottesdienstes waren die Kinder mit eingebunden. Ob bei Antworten auf Fragen vom Altar, oder musikalischen Beiträgen. Dieser Gottesdienst war deutlich für die Kinder, aber die Erwachsenen durften viel mitnehmen.

Den Schlusspunkt setzten Kinder mit einer Trommel-Geschichte, in der sie die Begebenheit von David und Goliath darstellten. Spätestens jetzt war jedem klar: “Mit Gott in unsrer Mitte habt ihr keine Schnitte.“